Sie haben die Wahl: Angst oder Zuversicht!

Danke für die Möglichkeit eines Gastartikels im Berner Landbote in der Ausgabe vom 4. Oktober 2023. Wer diesen nicht erhalten oder gelesen hat, kann das gerne hier tun:

Sie haben die Wahl: Angst oder Zuversicht!

Am 22. Oktober finden die nationalen Wahlen statt. Die Kandidierenden und Parteien machen jetzt auf sich aufmerksam. Als Kandidatin frage ich mich, ob das Verhältnis von Aufwand und Nutzen stimmt, was die Gründe für unsere tiefe Wahlbeteiligung sind und ob der prognostizierte Rechtsrutsch erfolgen wird. Gehen Sie wählen und wenn nicht wieso?

Ich höre oft, dass am Volk vorbei politisiert wird. Wer ist das Volk? Eine Vielfalt von Menschen, mit einer grossen Vielfalt an Herkunft, Bildungsstand und finanziellen Möglichkeiten, mit Wünschen und Ängsten. Letztere eignen sich ideal, um auf Stimmenfang zu gehen. Angst schüren vor Zuwanderung, Wohnungsnot, Energiekrise, steigenden Preisen oder zunehmender Gewalt. Das sind Schlagwörter in einer Wahlkampf-Broschüre, die wohl in jedem Briefkasten gelandet ist. Und schuld daran sind die anderen, darum gelte es die Zuwanderung zu stoppen. So einfach ist das.

So simpel zu argumentieren, hingegen macht mir Angst. Wer sich mit den Themen auseinandersetzt, wird feststellen, dass die Fakten anders sind. Beispiele gefällig?

Die Wohnungsnot der Zuwanderung zuordnen: Mit welchen Initiativen und Vorstössen hat sich die Absenderin des “Extrablattes” für mehr günstige Wohnungen eingesetzt? Sie werden nichts finden.

Oder die sogenannte Energiekrise. Der Stromverbrauch von ca. 57 Twh in der Schweiz bleibt seit 2005 in etwa konstant, obwohl wir immer mehr elektrifizieren und das halt sehr effizient tun. Auch die Zuwanderung erhöht den Verbrauch nicht markant. Und wer genau bekämpft Massnahmen zur Effizenzsteigerung, weil der Verbrauch im Verkehrssektor weiterhin steigt, weil die Leute immer mehr durstige SUVs fahren? Genau!

Was den angeblichen Wohlstandsverlust anbelangt, da zeigt sich, dass der Wohlstand gemessen am Bruttoinlandprodukt pro Kopf immer noch wächst. Ebenso ist es falsch, die Zuwanderung für das überlastete und teure Gesundheitssystem verantwortlich zu machen. Völlig verkehrt. Zugewanderte Menschen beteiligen sich genauso an den Kosten und leisten grossartige Arbeit in den Gesundheitsberufen. Für die Gesundheitsversorgung in der Schweiz sind diese Menschen eminent wichtig.

Ja, für uns alle ist die Zukunft voller Ungewissheit. Sollen wir deswegen eine Politik umsetzen, die auf Angst baut? Eine Politik, die nur die Rezepte des Gestrigen kennt und damit den künftigen Erfolg sabotiert - denn dieser Erfolg wird von neuen Lösungen abhängig sein?

Ich vertraue in die Innovations- und Gestaltungskraft der Menschen und in ihren Willen, gemeinsam eine Schweiz zu gestalten, die sich im Einklang mit der Natur befinden wird, die sozial gerecht ist und die genau deshalb eine hohe Lebensqualität für alle bieten wird.

Wir alle werden Kompromisse eingehen und teilweise umlernen müssen. Aber dank einer Zukunftsorientierung in der Politik werden wir gemeinsam verstehen, dass es sich lohnt.

Sie geben die Richtung vor an den nationalen Wahlen! Beantworten Sie zum Beispiel die Fragen bei Smartvote und erkennen Sie dadurch, wer die Politiker:innen sind, die Sie unterstützen können. Gehen Sie wählen!

Andrea de Meuron

Nationalratskandidatin

Grossrätin, Gemeinderätin Thun

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