Auf dem Podium der Stiftung Intact zum Thema «Bedeutung der sozialen Integration für eine erfolgreiche berufliche Integration»

Ich freute mich über die Einladung der Stiftung intact zum Neujahrsanlass und zur Podiumsdiskussion «Bedeutung der sozialen Integration für eine erfolgreiche berufliche Integration». Spannend war es und wir haben Diskussionsbedarf!

Wie zielführend ist es, sozialhilfebeziehende Menschen in verschiedene Schubladen zu stecken, wenn es darum geht, diese beruflich zu integrieren?

Das Konzept im Kanton Bern mit den drei Stufen soziale Integration, Perspektive auf berufliche Integration und berufliche Integration klingt in der Theorie schön, doch in der Praxis überzeugt es nicht.

Die berufliche #Integration setzt eine soziale Integration voraus, beides geht Hand in Hand.

Und gerade darum ist soziale Integration die grundlegende Basis und muss entsprechend vom Kanton angemessen unterstützt werden.

Wir sollten über eine Neuauflage des Systems sprechen. Die Frage sei gestellt, ob es nicht einen offiziellen 2ten Arbeitsmarkt benötigt, denn es gibt nicht nur in der Sozialhilfe Menschen, die arbeitsfähig sind, aber (manchmal noch) nicht arbeitsmarktfähig. Setzen wir auch hier die richtigen Anreize, definieren wir uns doch stark über unsere Arbeit und schätzen das Gefühl gebraucht zu werden.

Es gibt viele Gründe, wieso Menschen teils auch nur zeitweise ihren Lebensunterhalt nicht selbstständig verdienen können. Sei es, weil sie frisch Eltern wurden, Dienst an der Gesellschaft leisten, ein Unfall passierte oder eben wie in der Sozialhilfe, weil sie nach einem Verlust der Arbeitsstelle zeitnah keine Wiederbeschäftigung fanden. Für eine erfolgreiche berufliche Integration sind eine professionelle Begleitung und passende Programme unabdingbar, unabhängig davon, welche „Kasse“ (Arbeitslosigkeit, Sozialhilfe, IV usw.) die Stellenlosigkeit resp. Arbeitsunfähigkeit bezahlt. Die umsetzenden Organisationen leisten hier einen wertvollen Beitrag und deren Finanzierung sollte als präventive Massnahme zu Gunsten der Gesellschaft und den betroffenen Menschen anerkannt und angemessen finanziert werden.

Das fordere ich auch mit meiner überparteilichen Motion «Kantonale Leistungsverträge: Unternehmerisches Handeln der Institutionen im Gesundheits-, Bildungs- und Sozialbereich fördern», deren Beantwortung und Behandlung im Grossen Rat ich mit Interesse entgegensehe.

Hier gehts zur Motion:

https://lnkd.in/e6aEXMuN

Danke für die Topmoderation Sonja Hasler und Irène Kälin für das aufschlussreiche Inputreferat.

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Inputreferat zum Thema "Künstliche Intelligenz - lebenswerte Zukunft".

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